Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten und Vertreter anderer Heilberufe erhalten vermehrt zweifelhafte Eintrags-Offerten für Verzeichnisse: Das zeigen die zunehmenden Anfragen von Ärzten bei der Stiftung Gesundheit in Hamburg. Einige dieser Angebote scheinen kostenlos zu sein; dann aber werden bis zu 900 Euro berechnet - ohne entsprechende Gegenleistung. Dies berichtet die Stiftung in einer Presseinformation.

Die Stiftung Gesundheit ist eine gemeinnützige rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts. Sie wurde 1996 unter Aufsicht des Innenministeriums Schleswig-Holstein errichtet, Stifter war ein niedergelassener Arzt aus Norddeutschland. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der Stiftung (s.u.).

Angesichts einer aktuellen Welle von Aufforderungen, sich in Register und Verzeichnisse eintragen zu lassen, hat die Stiftung einen Seriositäts-Check mit Tipps zusammengestellt, mit denen die Güte von Eintragsangeboten geprüft bzw. besser eingeschätzt werden kann:

Checkliste: Seriosität und Sinn von Eintrags-Offerten lässt sich an diesen Kriterien prüfen:

• Ist das Verzeichnis tatsächlich verfügbar? Hat es ausreichend Inhalte?
• Wie weit ist das Verzeichnis verbreitet?
• Hat das Angebot seriöse Partner?
• Spricht das Verzeichnis die gewünschte Patientenschaft an?
• Sind Artikel und Werbung im Umfeld des Verzeichnisses seriös oder boulevardesk?
• ührt das Angebot womöglich in wenigen Klicks zu zweifelhaften Angeboten wie z. B. Auktionen von Billig-Zahnersatz?
• Sind für Patienten dienliche Informationen enthalten (Therapieschwerpunkte, Telefon, Fax, E-Mail, Sprechzeiten, Anfahrt)?
• Datenschutz: Sind die Adressdaten der Ärzte im Netz gegen automatisiertes Abgreifen von Spammern usw. geschützt?
• Wirbt der Verzeichnisbetreiber womöglich sogar eine Seite weiter mit dem Verkauf Ihrer Adresse (Adress-Broking)?
• Sind kostenlose und kostenpflichtige Bestandteile klar gekennzeichnet?
• Bei kostenpflichtigem Angebot: Ist das Preis-Leistungs-Verhältnis plausibel?
• Wie lang ist die Vertragsbindung bzw. Kündigungsfrist? Ärzte und Zahnärzte können entsprechende Offerten kostenlos durch Vertrauensanwälte der Stiftung prüfen lassen; ein Angebot, das die Stiftung auch für Psychotherapeuten zur Verfügung stellt. Bereits 2003 hat die Stiftung Gesundheit gegenüber einer solchen Firma für rund 500 Ärzte und Zahnärzte die Zahlungsbefreiung beziehungsweise per Sammelklage den Rückzahlungsanspruch erwirkt. Die betreffende Firma hatte scheinbar kostenlose Einträge in nicht existierende beziehungsweise irrelevante Verzeichnisse (Staatsanwalt: 'Heftkladde') angeboten. Dann berechnete die Firma den Ärzten viele Hundert Euro und drohte obendrein aggressiv aber sachlich unbegründet - mit Pfändung. Mitglieder der Landespsychotherapeutenkammer können sich wenden an das Medizinrechts-Beratungsnetz der Stiftung, gebührenfreie Beratungsnummer: 0800 - 0 73 24 83 (Mo-Fr 9-17 Uhr, Internet www.medizinrechts-beratungsnetz.de).
(Quelle dieser Meldung: Pressemitteilung und Homepage der Stiftung Gesundheit)

Weitere Informationen
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