7.12.07 Psychotherapie in der Palliativversorgung
In einer Pressemitteilung hat die Psychotherapeutenkammer Bayern die Miteinbeziehung psychotherapeutischen Sachverstandes in die Palliativversorgung gefordert. Anlass ist die in Kürze erwartete Verabschiedung einer Richtlinie zur Palliativversorgung durch den Gemeinsamen Bundesausschuss. Auf einem von der Kammer veranstalteten Symposium wurde auf den bedeutenden Beitrag hingewiesen, den die Psychotherapie für die Palliativversorgung leisten kann.

Pressemitteilung - München, 02.12.07:

Die PTK Bayern fordert, psychotherapeutischen Sachverstand und Psychotherapeuten in die Betreuung und Begleitung Sterbender und schwer chronisch erkrankter Menschen mit einzubeziehen. Anlässlich der in Kürze erwarteten Verabschiedung der Richtlinie zur Palliativversorgung durch den Gemeinsamen Bundesausschuss veranstaltete die PTK Bayern am 24.11.07 ein Symposium zur Palliativversorgung. Vizepräsident Dr. Bruno Waldvogel fasst zusammen: "Psychische und soziale Faktoren sind für Betroffene und Angehörige auch und gerade in diesem Lebensabschnitt von entscheidender Bedeutung. Wissenschaftliche Studien und zahlreiche persönliche Erfahrungen belegen, dass Psychotherapeuten an unterschiedlichen Stellen in der Palliativversorgung wesentlich mit dazu beitragen können, die Lebensqualität entscheidend zu verbessern - eines der Hauptziele der Palliativversorgung."

Die PTK Bayern fordert daher:Palliativversorgung kann nicht auf medizinische und pflegerische Aspekte beschränkt werden. Die Möglichkeit des Einbezugs psychotherapeutischen Sachverstands in Palliative Care Teams bzw. der pädiatrischen Palliative Care Teams sollte konsequent auch in der Richtlinie zur "spezialisierten ambulanten Palliativversorgung" explizit festgeschrieben werden.

Wichtige Ziele der palliativen Betreuung sind, Leiden umfassend zu lindern und eine Verbesserung der Lebensqualität zu ermöglichen. Dazu können von psychotherapeutischer Seite z.B. Trauerarbeit, Sinnfindung und Angehörigenarbeit angeboten werden. Psychotherapeuten können aber auch Unterstützung und Supervision für andere Berufsgruppen bieten, z.B. mit Hilfe von Konzepten zur Burn-Out-Prophylaxe, durch Unterstützung beim Umgang mit den "eigenen Gefühlen" der Helfer, wie z.B. Angst, Ohnmacht, eigener Trauer.

Die Palliativversorgung betrifft alle Patienten mit chronischen Krankheiten im fortgeschrittenen Stadium, dazu gehören vor allem Krebskranke, aber auch Patienten mit einer HIV-Infektion oder mit neurologischen Erkrankungen. Ein weiteres wichtiges Spezialgebiet ist die palliative Versorgung von Kindern und Jugendlichen, mit denen eigene Wege und Verarbeitungsweisen gefunden werden müssen bzw. spezifische Formen der Begleitung für Kinder von Palliativpatienten.

 
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