14.4.08 Zukunft der Psychotherapieausbildung
— Auftaktsymposium der Bundespsychotherapeutenkammer
((BPtK/LPK) Über die Zukunft ihrer Ausbildung diskutierten am 9. April in Berlin ca. 130 Psychotherapeuten. Vor zehn Jahren fanden die entscheidenden Gespräche zum Psychotherapeutengesetz statt. Daran erinnerte Prof. Dr. Rainer Richter, Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer, bei der Eröffnung des BPtK-Symposiums. Mit dem Gesetz seien zwei neue akademische Heilberufe etabliert worden, die heute aus der Versorgung psychisch kranker Menschen nicht mehr wegzudenken seien.

Die europäische Reform der Studiengänge, der so genannte Bologna-Prozess, erfordere aktuell eine erneute Beschäftigung mit dem Psychotherapeutengesetz, das die Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten (PP) und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten (KJP) regelt. Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) habe dazu ein Forschungsgutachten in Auftrag gegeben, dessen Ergebnisse im Frühjahr 2009 vorliegen werden. Die BPtK werde die vom BMG angestoßene Diskussion über die Zukunft der Psychotherapieausbildung mit einer Reihe von Veranstaltungen begleiten und aktiv mitgestalten. Dabei verfolge die BPtK, so Rainer Richter, das Ziel, dass auch künftig qualifizierte Psychotherapeuten in ausreichender Zahl ausgebildet werden. Mit dem Auftaktsymposium wolle die BPtK die zentralen Fragen zur Debatte stellen, welche Kompetenzen ein guter Psychotherapeut braucht und wie diese in der Ausbildung vermittelt werden können.

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen habe 2007 festgestellt, dass "die Verteilung der Tätigkeiten zwischen den Berufsgruppen nicht den demografischen Entwicklungen sowie den Veränderungen im Morbiditätsspektrum entspricht" und "den neuen strukturellen Anforderungen, insbesondere einer sektorübergreifenden Versorgung, nicht standhält". In den vergangenen zehn Jahren hätten die Psychotherapeuten unter Beweis gestellt, dass mit der neu geschaffenen Arbeitsteilung zwischen Ärzten und Psychotherapeuten ein entscheidender Beitrag zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung geleistet werden konnte, stellte der BPtK-Präsident fest. Dies könne man als Verpflichtung sehen, die Diskussion innerhalb der Gesundheitsberufe, aber auch innerhalb der eigenen Profession in diesem Sinne weiterzuführen.

Am Symposium wurden die Entwicklung der bisherigen psychotherapeutischen Ausbildung dargestellt und ihr bisheriger Stand gewürdigt, gleichzeitig jedoch auch Konflikte angesprochen und zukünftige Handlungsfelder diskutiert. Besonders in Zusammenhang mit der Umstrukturierung der psychotherapeutischen Ausbildung - und der Möglichkeit des Erwerbs psychotherapeutischer Kompetenz bereits im Studium - wurden unterschiedliche Positionen deutlich.

Auf der Homepage der BPtK finden Sie den ausführlichen Bericht zum Symposium, sowie die Vorträge der Referenten zum Downloaden:

 
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