AKTUELLES: Nachrichten 2008
16.06.08
TK-Gesundheitsreport
Jeder fünfte Erwerbstätige psychisch krank
(BPtK) Mehr als jeder fünfte Erwerbstätige war 2006 mindestens einmal psychisch krank. Jeder siebte Patient war 2007 aufgrund seiner psychischen Krankheit arbeitsunfähig. Das geht aus dem Gesundheitsreport 2008 der Techniker Krankenkasse (TK) hervor, der jetzt vorgelegt wurde. Frauen sind doppelt so häufig krank wie Männer: Bei fast jeder dritten Frau wurde mindestens einmal eine psychische Störung diagnostiziert, bei den Männern war es nur jeder sechste.
Psychisch kranken Menschen fällt es vor allem nach Krankenhausbehandlungen schwer, wieder im Alltag Fuß zu fassen. Die TK fordert deshalb insbesondere ein besseres Angebot für schwer und chronisch psychisch kranke Menschen, z. B. 'Home-Treatment' mit ambulanten Kriseninterventionen sowie Rückzugsräume und Krisenpensionen. "Die Krankenkassen erkennen endlich, was die Experten schon lange kritisieren", stellte Prof. Dr. Richter, Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer, fest. "Das enge Gerüst der bisherigen Richtlinienpsychotherapie ist nicht bedarfsgerecht. Wir brauchen bessere und flexiblere Regelungen, um schwer psychisch Erkrankte ambulant zu versorgen."
Die TK wertete für ihren Gesundheitsreport 2008 erstmals nicht allein die Daten zur Arbeitsunfähigkeit ihrer 2,5 Millionen Versicherten aus. Um die psychischen Belastungen besser einschätzen zu können, zog sie diesmal zusätzlich Diagnoseangaben aus der ambulanten ärztlichen Versorgung heran, die allerdings erst mit einer größeren zeitlichen Verzögerung vollständig bei den Krankenkassen verfügbar sind und deshalb erst für 2006 ausgewertet werden konnten. Psychische Erkrankungen sind danach noch häufiger, als es die bisherigen Auswertungen der Krankschreibungen und Arzneimittelrezepte vermuten ließen.
Zu den häufigsten psychischen Störungen zählen nach dem TK-Report Depressionen (7,2 Prozent), Reaktionen auf schwere Belastungen (4,6 Prozent) sowie somatoforme Störungen (8 Prozent). Zudem zeigen die Daten ein deutliches Ost-West-Gefälle, wobei in den neuen Bundesländern durchweg weniger psychische Störungen diagnostiziert wurden als in den alten Bundesländern. Schwerpunkte im Westen waren Berlin, Hamburg und Bremen. In der Hauptstadt war fast jeder vierte Erwerbstätige 2006 mindestens einmal psychisch krank. Somatoforme Störungen und Reaktionen auf Belastungen waren im Osten besonders häufig. Dagegen wurden Depressionen in den neuen Bundesländern durchgängig seltener diagnostiziert.
Auffällig ist, dass in Berlin, Hamburg und Bremen nur wenige psychisch kranke Menschen Antidepressiva erhalten, obwohl dort Depressionen häufig diagnostiziert werden. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass in städtischen Ballungszentren das Angebot ambulanter Psychotherapie besser ist. "Psychotherapie ist bei leichten und mittleren Depressionen mindestens genauso wirksam wie Psychopharmaka", stellte BPtK-Präsident Richter fest. "Nur bei schweren Depressionen wird in den Leitlinien eine Kombination von Psychotherapie und Antidepressiva empfohlen. Nach einer Krankenhausbehandlung lassen sich aber insbesondere die Übergänge zwischen stationärer und anschließender ambulanter Behandlung noch erheblich verbessern."
Psychisch kranken Menschen fällt es vor allem nach Krankenhausbehandlungen schwer, wieder im Alltag Fuß zu fassen. Die TK fordert deshalb insbesondere ein besseres Angebot für schwer und chronisch psychisch kranke Menschen, z. B. 'Home-Treatment' mit ambulanten Kriseninterventionen sowie Rückzugsräume und Krisenpensionen. "Die Krankenkassen erkennen endlich, was die Experten schon lange kritisieren", stellte Prof. Dr. Richter, Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer, fest. "Das enge Gerüst der bisherigen Richtlinienpsychotherapie ist nicht bedarfsgerecht. Wir brauchen bessere und flexiblere Regelungen, um schwer psychisch Erkrankte ambulant zu versorgen."
Die TK wertete für ihren Gesundheitsreport 2008 erstmals nicht allein die Daten zur Arbeitsunfähigkeit ihrer 2,5 Millionen Versicherten aus. Um die psychischen Belastungen besser einschätzen zu können, zog sie diesmal zusätzlich Diagnoseangaben aus der ambulanten ärztlichen Versorgung heran, die allerdings erst mit einer größeren zeitlichen Verzögerung vollständig bei den Krankenkassen verfügbar sind und deshalb erst für 2006 ausgewertet werden konnten. Psychische Erkrankungen sind danach noch häufiger, als es die bisherigen Auswertungen der Krankschreibungen und Arzneimittelrezepte vermuten ließen.
Zu den häufigsten psychischen Störungen zählen nach dem TK-Report Depressionen (7,2 Prozent), Reaktionen auf schwere Belastungen (4,6 Prozent) sowie somatoforme Störungen (8 Prozent). Zudem zeigen die Daten ein deutliches Ost-West-Gefälle, wobei in den neuen Bundesländern durchweg weniger psychische Störungen diagnostiziert wurden als in den alten Bundesländern. Schwerpunkte im Westen waren Berlin, Hamburg und Bremen. In der Hauptstadt war fast jeder vierte Erwerbstätige 2006 mindestens einmal psychisch krank. Somatoforme Störungen und Reaktionen auf Belastungen waren im Osten besonders häufig. Dagegen wurden Depressionen in den neuen Bundesländern durchgängig seltener diagnostiziert.
Auffällig ist, dass in Berlin, Hamburg und Bremen nur wenige psychisch kranke Menschen Antidepressiva erhalten, obwohl dort Depressionen häufig diagnostiziert werden. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass in städtischen Ballungszentren das Angebot ambulanter Psychotherapie besser ist. "Psychotherapie ist bei leichten und mittleren Depressionen mindestens genauso wirksam wie Psychopharmaka", stellte BPtK-Präsident Richter fest. "Nur bei schweren Depressionen wird in den Leitlinien eine Kombination von Psychotherapie und Antidepressiva empfohlen. Nach einer Krankenhausbehandlung lassen sich aber insbesondere die Übergänge zwischen stationärer und anschließender ambulanter Behandlung noch erheblich verbessern."
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