Nach Ansicht der Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg muss die Abgabe der Heroinersatzstoffes Diamorphin in der Behandlung Opiatabhängiger unbedingt weitergeführt werden. Nachdem bekannt wurde, dass die Stadt Karlsruhe beabsichtigt, die Finanzierung der Abgabe von Diazethylmorphin (Heroin) zum Ende des Jahres 2008 einzustellen, steht die weitere medizinische Betreuung der Schwerstabhängigen vor dem Aus.

Die Landespsychotherapeutenkammer hält dabei an ihrer schon früher geäußerten Auffassung fest, dass die Substitution mit Diamorphin in der Behandlung und Rehabilitation Opiatabhängiger neben weiteren medizinischen, sozialen, psychotherapeutische Methoden für einen Teil dieser Patienten eine meist lebenswichtige bzw. -rettende Funktion hat. In Karlsruhe ist die Anzahl der jährlichen Drogentoten deutlich gesunken, was insbesondere auch auf die Erfolge im Modellprojekt zurückgeführt werden kann. Auch die Evaluation an den anderen Modellstandorten, wie z.B. Köln, belegt den Erfolg des Modellversuchs.

Deshalb fordert die LPK Baden-Württemberg mit anderen Experten und Verbänden eine zügige Änderung des Betäubungsmittelgesetzes dahingehend, dass die Abgabe von Diazethylmorphin an Schwerstabhängige rechtlich auf eine sichere Grundlage gestellt wird. Die Finanzierung eines solchen Projektes einer Kommune zu überlassen, ist weder politisch/ökonomisch noch medizinisch/psychotherapeutisch vertretbar. Die Landespsychotherapeutenkammer bittet daher alle beteiligten Stellen, insbesondere die Gegner des Projekts in der Südwest-CDU, die für die kleine Gruppe der Heroin bzw. Schwerstabhängigen so wichtige Behandlung in Karlsruhe nicht auslaufen zu lassen, sondern eine von der kommunalen Finanzierung unabhängige Weiterbetreibung zu ermöglichen.

Kontakt: Dr. Dipl.-Psych. Rüdiger Nübling
Referat Presse/Öffentlichkeitsarbeit und
Psychotherapeutische Versorgung
Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg
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