28.01.10 Fortbildungen zur Begutachtung ...
... psychoreaktiver Traumafolgen in aufenthaltsrechtlichen Fragen als Grundlage zur Eintragung in die Gutachterliste. Es sind noch Plätze frei!!!

Bei „Abschiebung und Gesundheit“ geht es um alle ausreisepflichtigen Personen, deren Aufenthaltsrecht hier ausgelaufen ist.
Das Erkennen einer bereits bestehenden oder drohenden gesundheitlichen Beeinträchtigung und die Festlegung der notwendigen Behandlung gehört zu den Kernaufgaben des Arztes.
Ärztliche Gutachten/Stellungnahmen spielen im Rahmen aufenthaltsrechtlicher Streitverfahren (Abschiebeverfahren) eine entscheidende Rolle. Wurde einerseits Kritik laut, die Ärzteschaft würde im Sinne bedarfsgerechter Erstellung von Gutachten instrumentalisiert, besteht andererseits Kritik an fachlich unzureichenden Gutachten.
Nach Aufforderung durch den 105. Deutschen Ärztetag 2002 wurde von der Bundesärztekammer ein 24-stündiges Curriculum „Begutachtung psychisch reaktiver Traumafolgen in aufenthaltsrechtlichen Verfahren bei Erwachsenen“ entwickelt. Ziel dieses Curriculum ist es, Ärztinnen und Ärzte in die Lage zu versetzen, kompetente Fachgutachten in diesem Bereich zu erstellen.
Das Curriculum gliedert sich in 3 Bausteine: Baustein I behandelt u.a. Formen der Traumatisierung, Diagnostik, Asyl- und Ausländerrecht. Baustein II, Interkulturelle Begutachtung, Übungen zur Gesprächsgestaltung und Abfassung eines Gutachtens und Baustein III, supervidierte Gutachten.
Der gesamte Themenkatalog ist bei der Bundesärztekammer einsehbar und zum downloaden: http://www.bundesaerztekammer.de/downloads/CurrBegutPsychotrauma.pdf

Die Landesärztekammer Baden-Württemberg bietet zusammen mit der Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg und der Bayerischen Landesärztekammer diesen Kurs vom 23. – 25. April 2010 (Baustein I und II) erneut an.

Programmübersicht:
Freitag, 23. April 2010 14.30 Uhr – 19.00 Uhr

Begrüßung
Vertreter der Landesärztekammer Baden-Württemberg,
der Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg
und der Bayerischen Landesärztekammer

Einführung u. Moderation
Matthias Felsenstein, Landesärztekammer Baden-Württemberg

Baustein I
I.1 Formen der Traumatisierung, Epidemiologie; Migration
I.2 Diagnostik I: Akute Belastungsreaktion, PTBS-Konzept
I.3 Diagnostik II und Differentialdiagnostik, Komorbide Störungen
I.7 Standardisierte Psychodiagnostik (Fragebogen, Tests)

Samstag, 24. April 2010 9.00 Uhr – 18.00 Uhr

Gutachtenaufträge der Abschiebebehörde
I.4 SBPM-Gutachtengliederung
I.5 Unterschiede Gutachten/Stellungnahmen,
rechtliche Stellung des Gutachters
I.8 Asyl- und Ausländerrecht I
I.9 Asyl- und Ausländerrecht II (Fallbeispiele)

Baustein II
II.1 Interkulturelle Begutachtung I: Kulturspezifische Besonderheiten
II.2 Interkulturelle Begutachtung II: Der Einsatz von Dolmetschern
II.3 Interkulturelle Begutachtung III: Frauenspezifische Aspekte
II.7 Sekundäre Traumatisierung, Prävention von Burnout

Sonntag, 25. April 2010 9.00 Uhr – 17.00 Uhr

II.4 Traumaspezifische und interkulturelle Beziehungsaspekte, mögliche Reaktionsweisen des Gutachters, Übertragung, Gegenübertragung
I. 6 Exploration und ihre traumaspezifische Besonderheiten
II.5 Übungen zur Gesprächsgestaltung und Exploration – in Kleingruppen
II.6 Übungen zur Abfassung eines Gutachtens – in Kleingruppen
II.8 Integration der Ergebnisse und mögliche Fehlerquellen – offene Fragen

Resümee

Termin: 23. – 25. April 2010
Ort: Bezirksärztekammer Nordwürttemberg,
Jahnstr. 5, 70597 Stuttgart-Degerloch

Gebühr: € 360,-- (für Baustein I und II)
Schulungsunterlagen und Verpflegung sind in der Gebühr enthalten.

Teilnehmerzahl: max. 35 Personen
Die Fortbildung ist mit 24 Punkten anerkannt. Die Anerkennung wird von der Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg und der Bayerischen Landesärztekammer übernommen.

Programmanforderung und Anmeldung bei der Landesärztekammer Baden-Württemberg
Fortbildung u. Qualitätssicherung

Frau Mangold
Jahnstraße 40
70597 Stuttgart
Tel.: 0711/76989-24
Fax: 0711/76989-82
E-Mail: helene.mangold@laek-bw.de
Internet:www.aerztekammer-bw.de




Weitere Unterlagen zum Download finden Sie hier. Bei Fragen können Sie sich selbstverständlich auch direkt per Telefon, Fax oder E-Mail an die Landesärztekammer wenden.

 
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