11.02.2012 Gleicher Zugang zur gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung
Nationaler Aktionsplan Integration mit neuen Schwerpunkten

(BPtK) Gesundheit und Pflege sind neue Schwerpunkte des Nationalen Aktionsplans Integration, den die Bundesregierung am 31. Januar 2012 vorstellte. Patientenorientierung in einem Zuwanderungsland wie Deutschland bedeutet danach auch, dass den besonderen Erfordernissen der gesundheitlichen Versorgung von Migranten Rechnung getragen und in der Folge die Integration gefördert wird. Die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) hatte sich am Nationalen Aktionsplan Integration beteiligt und eine bessere psychotherapeutische Versorgung gefordert. Migranten erkranken insbesondere häufiger an Depressionen und somatoformen Erkrankungen.

Der Nationale Aktionsplan fordert, dass durch mehrsprachige und interkulturell sensible Beratungs- und Therapieangebote ein niedrigschwelliger Zugang für Migranten zum Gesundheitssystem ermöglicht wird. Krankenhäuser sollen das Angebot von Dolmetscherdiensten in ihren Qualitätsberichten veröffentlichen. Die Landespsychotherapeutenkammern und die BPtK sollen sich verpflichten, Fortbildungsangebote zur interkulturellen Kompetenz weiter zu verbreiten. Um einen besseren Zugang zur ambulanten psychotherapeutischen Versorgung zu sichern, soll der Gemeinsame Bundesausschuss bei häufigen Fremdsprachen mit regionaler Konzentration überprüfen, ob nicht Sonderbedarfszulassungen von muttersprachlichen Psychotherapeuten notwendig sind.

Als erstes Ergebnis eines besseren Zugangs von Migranten zur Beschäftigung in Gesundheits- und Pflegeberufen kann – so die Bundesregierung – die Streichung der so genannten Staatsangehörigkeitsvorbehalte für die Approbationen von Ärzten, Apothekern und Psychotherapeuten gesehen werden. Dem Gesetz zur Verbesserung und Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen (BQFG) hatte der Bundesrat im vergangenen November zugestimmt. Die Bundesregierung strebt damit einen höheren Anteil von Beschäftigten mit Migrationshintergrund in den Heilberufen an.



Dokumente zum Download:

zurück  nach oben  diese Seite drucken
© LPK-BW   http://www.lpk-bw.de
lpktop4.jpg