24.03.2012 "Kann Depression kein Jahr lang wegsperren"
BNN Beitrag über Psychotherapie

In der Ausgabe vom 16. März 2012 berichteten die Badischen Neusten Nachrichten (BNN) über psychotherapeutische Versorgung der Region Karlsruhe/Pforzheim/Baden-Baden/Rastatt. Wie die verantwortliche Redakteurin Elivra Weisenburger hervorhob, ist die regionale Versorgungssituation gekennzeichnet von langen Wartezeiten auf einen Therapieplatz, und dies obwohl nach offizieller Bedarfsplanung alle Kreise als überversorgt gelten. Im Beitrag kommen betroffe Patienten und auch Psychotherapeuten zu Wort. Grund für die "Überversorgung" sind aus Sicht der Kammer die völlig veraltete, aus der Zeit vor dem Psychotherapeutengesetz stammende, Bedarfsplanung, die nicht nur Patienten, sondern auch jungen Psychotherapeuten Probleme bereitet.

Eine Bedarfsplanung, die ihren Namen verdient, muss sich am Bedarf orientieren. Aktuell werden nur knapp 15-20% der psychisch erkrankten Menschen überhaupt behandelt und nur ein Teil wiederum davon durch Psychotherapie. Während aktuell ca. 1 Mio. Patienten jährlich psychotherapeutisch behandelt werden können, liegt der geschätzte Bedarf bei ca. 5 Millionen. Derzeit werden für Psychotherapie jährlich ca. 1,3 Mrd. € ausgegeben, das sind ca. 5% der ambulanten ärztlichen Versorgung und ca. 0,5% der Gesamtkosten im Gesundheitswesen. Selbst für Psychopharamaka wird etwa doppelt so viel ausgegeben als für Psychotherapie. Und nach in Kraft treten des Versorgungsstrukturgesetzes vom Januar 2012 muss ab nächstem Jahr sogar mit einer Reduktion von Praxissitzen gerechnet werden, wenn nicht bis dahin die Bedarfsplanung aktualisiert wird. Die LPKen und die BPtK arbeiten derzeit mit Hochdruck an diesem Thema.

Die komplette BNN-Themenseite kann - mit freundlicher Genehmigung der Redaktion - nachfolgend heruntergeladen werden.


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