20.06.2012 Daten zur Gesundheit der Deutschen
Unzumutbare Wartezeiten auch nach dem GKV-Versorgungsstrukturgesetz

(BPtK) Das Robert Koch-Institut (RKI) hat erste Ergebnisse der neuen „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland“ (DEGS) vorgestellt. Diese große repräsentative Studie liefert verlässliche Daten zur Häufigkeit körperlicher und psychischer Beschwerden und Erkrankungen in Deutschland. Vorab legten die Forscher Daten zu Übergewicht, Diabetes, körperlicher Aktivität, psychischer Gesundheit und Funktionseinschränkungen im Alter vor. In klinischen Interviews durch qualifizierte Psychologen wurden psychische Erkrankungen diagnostiziert. Danach leidet ein Drittel (33,3 Prozent) der deutschen Bevölkerung an psychischen Erkrankungen, also etwas mehr als im Jahr 1998 (31,1 Prozent). Weiterführende Analysen müssen nun zeigen, ob bzw. bei welchen psychischen Erkrankungen man von einer statistisch bedeutsamen Zunahme ausgehen kann.

Rund acht Prozent der Befragten berichteten von aktuellen Symptomen einer Depression (depressives Syndrom in den 14 Tagen vor dem Interview, erhoben mit dem standardisierten Fragebogen „PHQ-9“). 1,5 Prozent der Befragten gaben an, dass ein Arzt oder Psychotherapeut bei ihnen in den letzten zwölf Monaten ein Burnout-Syndrom festgestellt hat. Weiterhin wurde in der DEGS-Studie festgestellt, dass 26,5 Prozent der Befragten mindestens dreimal pro Woche unter Schlafbeschwerden litten (Frauen: 30,8 Prozent; Männer: 22,3 Prozent).

Das Thema psychische Gesundheit wurde in einem Zusatzmodul bei 5.318 Personen vertieft. An diesem Modul waren ein Team um Prof. Dr. Hans-Ulrich Wittchen von der Technischen Universität Dresden, das RKI und die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) beteiligt. Bei der Untersuchung wurden im Unterschied zum Bundes-Gesundheitssurvey (1998) auch Angaben zur Bevölkerung über 65 Jahren erhoben. Die Analysen der kommenden Monate werden zeigen, in welchem Maße auch ältere Menschen von psychischen Erkrankungen betroffen sind.

Erste Analysen zur körperlichen Gesundheit zeigen, dass der Anteil der fettleibigen Männer seit 1998 zugenommen hat (von 18,9 Prozent auf 23,3 Prozent), bei Frauen ist dieser Anteil nur leicht gestiegen (von 22,5 Prozent auf 23,9 Prozent). Insbesondere bei jungen Erwachsenen konnte eine Zunahme der erheblich Übergewichtigen beobachtet werden. Ebenso hat die Häufigkeit von Diabetes mellitus um rund ein Viertel zugenommen (von 5,8 Prozent der Bevölkerung 1998 auf 7,2 Prozent 2012).



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