13.09.2012 Protest der Ärzte und Psychotherapeuten

Das enttäuschende Ergebnis der Honorarverhandlungen zwischen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und dem GKV-Spitzenverband Bund der Krankenkassen sowie die Entscheidung des Erweiterten Bewertungsausschusses haben bei Ärzten und Psychotherapeuten beträchtlichen Protest ausgelöst. Die Kassenärztlichen Vereinigungen rufen für diese Woche zu ersten Protestmaßnahmen auf, um sich gegen die Honorarpolitik der Krankenkassen zu wehren.

Der Ärger bei den Ärzten und Psychotherapeuten ist sehr groß, da der durchgesetzte Honorarabschluss im Ergebnis einen Reallohnverlust bedeutet. Dies insbesondere bei den Psychotherapeuten, da die beschlossene Anhebung des Orientierungswertes um nur 0,9% eine Steigerung des Umsatzes pro Therapiesitzung um lediglich 84 Cent darstellt.

In allen Gesundheitsreports der Krankenkassen wird die Zunahme psychischer Erkrankungen festgestellt, die Finanzierung des Mehrbedarfs an psychotherapeutischen Behandlungsplätzen wird aber von den gleichen Kassen verweigert. Die Landespsychotherapeutenkammer unterstützt die Forderung, dass die Kassen an den Verhandlungstisch zurückkehren. Bei diesen Gesprächen soll der speziellen Honorarsituation der Psychotherapeuten Rechnung getragen und diesbezüglich angemessene Lösungen gefunden werden.

Als Körperschaft des öffentlichen Rechts kann die Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg nicht direkt zu Streik- und Protestaktionen aufrufen. Wir erklären uns aber ausdrücklich solidarisch mit den Aufrufen der Kassenärztlichen Vereinigung und der Verbände, durch eine Politik der „gezielten Nadelstiche“ die Bürokratie der Krankenkassen zu treffen, es ist darauf zu achten, dass Gesundheit und Therapie der Patienten unter den Aktionen nicht leiden darf.

 
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