14.02.2013Ganztagesschulen und Vereinbarung von Psychotherapieterminen
Gespräch mit dem Schulpräsidenten des Regierungspräsidiums Freiburg

Wiederholt wurde an die Kammer die Befürchtung herangetragen, dass es Kindern und Jugendlichen in Ganztagesschulen schwerer möglich sei, regelmäßige Termine bei Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten wahrzunehmen. Dies war Anlass für ein Gespräch mit dem Schulpräsidenten im Regierungspräsidium Freiburg, R. Bosch. Dieser erläuterte in dem Gespräch mit Mitgliedern des Kammervorstandes (Martin Klett, Dr. Roland Straub) und des Ausschusses PTI (Ullrich Böttinger) zunächst ausführlich das Modell der Gemeinschaftsschulen und den Stand der Umsetzung. Im Gespräch wurde deutlich, dass nach dem von der aktuellen Landespolitik präferierten Modell der Gemeinschaftsschulen, gemeinsames Lernen auch mehr Flexibilität bezüglich außerunterrichtlicher Termine bedeuten kann, da individuelles Lernen in diesem Modell zentrales Anliegen ist. Von daher könnten Kinder künftig prinzipiell sogar leichter z.B. für Psychotherapien freigestellt werden, da sie keinen allgemeinen Unterrichtsstoff versäumen würden. Angedacht sei auch, dass die Schulen Räume bereitstellen, um individuelle Förderung an die Schule zu holen. Dadurch wären auch Räume an der Schule gegeben, die von verschiedenen Therapeuten genutzt werden könnten. Eine über die bestehenden gesetzlichen Regelungen hinaus gehende sei, wie Schulpräsident Bosch hervorhob, nicht denkbar. Eine Unterrichtsbefreiung liege ja ohnehin im Verantwortungsbereich eines Schulleiters, pauschale Befreiungstatbestände vom Unterricht würden erhebliche neue Probleme schaffen.

Die Frage nach dem Tätigkeitsfeld von Schulpsychologen (die der Abteilung Schule und Bildung der Regierungspräsidien zugeordnet sind) war ebenfalls Thema. Es wurde übereinstimmend festgestellt, dass die Kammer bzw. Psychotherapeuten zwar nicht in Konkurrenz zu den Schulpsychologen stehen, dennoch bestehe seitens der Kammer der Wunsch nach gegenseitigem Austausch, um ins Gespräch zu kommen über die erhebliche Schnittmenge gemeinsamer schulbezogener Themen.

 
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