Zahl der älteren Migranten steigt

Bundesinnenminister legt Migrationsbericht 2014 vor

(BPtK)

Die Zahl der älteren Migranten steigt. Die Zahl der über 65-jährigen Migranten ist von 2005 bis 2014 um 400.000 auf 1,6 Millionen gestiegen. Ihr Anteil an allen Migranten erhöhte sich damit von 7,8 auf 9,8 Prozent. Diese Zahlen stellte Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière am 6. Januar 2016 im Migrationsbericht 2014 vor.

Aufgrund der demographischen Entwicklung ist zu erwarten, dass die stärkere Betroffenheit älterer Migranten von Erkrankungen und Pflegebedürftigkeit dazu führt, dass Migranten das Gesundheitssystem verstärkt nutzen werden. "Das Gesundheitssystem ist darauf noch nicht ausreichend vorbereitetet", stellt Dr. Dietrich Munz, Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer, fest. "Wir brauchen mehr Pflegekräfte, die interkulturell geschult sind, und mehr Sprachmittler im Gesundheitssystem, um die medizinische Versorgung von Menschen, die nicht ausreichend Deutsch sprechen, zu ermöglichen."

Kriege, politische Verfolgung, Terrorismus, organisierte Gewalt und Menschenrechtsverletzung in vielen Ländern der Welt haben dazu geführt, dass sich immer mehr Menschen gezwungen sehen, ihr Heimatland zu verlassen, um in Europa Schutz zu finden. Dies spiegelt sich auch in dem Migrationsbericht wieder. Es wurden im Jahr 2014 etwa 203.000 Asylanträge (Erst- und Folgeanträge) gestellt. Die Zahl der Asylanträge ist damit gegenüber dem Vorjahr um ca. 60 Prozent gestiegen. Diese Entwicklung setzte sich verstärkt im Jahr 2015 fort. So wurden bereits bis November 2015 425.000 Asylanträge gezählt. Die Zahl der Registrierungen im sogenannten EASY-Verfahren lag im gleichen Zeitraum mit 965.000 Registrierten erheblich höher.

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