Schmutzige Luft schadet der Psyche

Eine hohe Feinstaubbelastung begünstigt bei Risikopatient*innen Depressionen

(BPtK)

Hohe Feinstaub-Werte erhöhen bei gesunden Menschen das Risiko für die Entwicklung einer Depression um ein Vielfaches, sofern sie eine genetische Veranlagung für Depressionen haben. Die Kombination aus Risikogenen für Depressionen und eine hohe Luftverschmutzung wiegt sehr viel schwerer als jeder der beiden Faktoren einzeln. Zu diesem Ergebnis kommt eine kürzlich veröffentlichte Studie des Johns Hopkins Medical Campus in Baltimore/USA und der Pekinger Universität. Die Forscher untersuchten 352 gesunde Menschen aus der chinesischen Region Beijing mit besonders hoher Luftverschmutzung.

Für die Studie wurde für jede Person das genetische Depressionsrisiko anhand einer DNA-Analyse sowie die individuelle Belastung durch Luftverschmutzung in den letzten sechs Monaten berechnet. Alle Personen führten dann einige Stress erzeugende Konzentrationsaufgaben durch, während der ihre Gehirnaktivität gemessen wurde. Dabei zeigte sich, dass die Hirnareale zur Verarbeitung von Stress am meisten bei den Personen beeinträchtigt waren, die sowohl ein hohes genetisches Depressionsrisiko als auch eine hohe Feinstaubbelastung vorwiesen.

Die Autoren sehen darin einen Hinweis darauf, dass Luftverschmutzung nicht nur den Klimawandel und die körperliche Gesundheit, sondern auch die Funktionsweise des Gehirns negativ beeinflusst. Sie appellieren an die Politik, gefährdete Personen zu identifizieren und besser vor den schädlichen Auswirkungen des Feinstaubs auf das Gehirn zu schützen.

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