Starke seelische Belastungen bei Kindern und Jugendlichen

Eltern-Befragung der AOK Baden-Württemberg zu den Folgen der Corona-Pandemie

(BPtK)

Die Corona-Pandemie hat Kindern und Jugendlichen sowohl körperlich als auch seelisch stark zugesetzt. Das geht aus einer repräsentativen Befragung von 500 Eltern in Baden-Württemberg durch die AOK Baden-Württemberg im März und April hervor.

Fast jedes zweite Elternteil (43,9 Prozent) berichtet, dass die eigene Familie stark oder eher stark durch die Corona-Pandemie belastet sei. Die Kinder litten unter einem breiten Spektrum an psychischen Beschwerden. Seit Beginn der Pandemie sei jedes fünfte Kind (21,2 Prozent) traurig und jedes vierte (25,4 Prozent) antriebslos gewesen, gaben die Eltern an. Häufig hätten sich auch Ängste (13,3 Prozent), depressive Phasen (14,7 Prozent), Zukunftsängste (11,6 Prozent) und Schlafprobleme (15,3 Prozent) gezeigt. „Immer mehr Kinder und Jugendliche sind aufgrund der Corona-Pandemie auf professionelle psychotherapeutische Unterstützung angewiesen“, stellt Dr. Dietrich Munz, Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK), fest. „Wir müssen kurzfristig zusätzliche psychotherapeutische Praxissitze schaffen. Die Bundesregierung sollte möglichst noch im Herbst ein Sofortprogramm für psychisch kranke Menschen vorlegen.“

Die Corona-Pandemie hat die Welt von Kindern und Jugendlichen erheblich verändert und eingeschränkt. Kindern und Jugendlichen war es in den letzten zwei Jahren kaum möglich, ihrem gewohnten Alltag nachzugehen. Laut Befragung haben sich bei über der Hälfte der Kinder und Jugendlichen (57,4 Prozent) die sozialen Kontakte verändert. Fast die Hälfte der Kinder (48,7 Prozent) mache seit Beginn der Pandemie weniger Sport, jedes vierte Kind habe an Gewicht zugenommen (24,7 Prozent). Gleichzeitig stieg die Mediennutzung besorgniserregend (66,6 Prozent).

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