Steigende Temperaturen belasten die Psyche

Mehr Notaufnahmen wegen psychischer Erkrankungen bei Hitzewellen

(BPtK)

Bei extremer Hitze steigt das Risiko für Notaufnahmen aufgrund psychischer Erkrankungen. Das ist das zentrale Ergebnis einer aktuell veröffentlichten Studie von Forscher*innen der Boston University, die Daten von über zwei Millionen in den USA Krankenversicherten aus den Jahren 2010 bis 2019 auswerteten.

An extrem heißen Tagen mit Temperaturen deutlich über 30 Grad Celsius war das Risiko, wegen einer psychischen Erkrankung in die Notaufnahme eines Krankenhauses zu müssen, im Vergleich zu Tagen mit milden Temperaturen in allen Altersgruppen erhöht. Zu den spezifischen psychischen Erkrankungen zählten Drogen- und Suchtprobleme, Angst- und somatoforme Störungen, depressive und bipolare Störungen sowie schizophrene Erkrankungen. Auch Kinder erkrankten an heißen Tagen häufiger an psychischen Störungen wie beispielsweise ADHS, Angst, Depression oder neigten zu Wutanfällen und aggressivem Verhalten. Männer waren an heißen Tagen häufiger wegen psychischer Beschwerden in Notaufnahmen als Frauen.

Die Studie reiht sich in andere Befunde ein, die belegen, dass extreme Hitze ein allgemeiner Stressfaktor ist, der nicht nur der körperlichen, sondern auch der psychischen Gesundheit schadet. Hitzeperioden werden aufgrund des Klimawandels künftig zunehmen.