Mit Abschluss des Staatsvertrages zwischen den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg sind erstmals Mitglieder der Psychotherapeutenkammer Baden-Württemberg im Versorgungswerk der Psychotherapeutenkammer NRW vertreten, deren konstituierende Vertreterversammlung am 2. April 2009 in Düsseldorf stattfand. Vor diesem Hintergrund begrüßte Versammlungsleiter Karl-Wilhelm Hofmann ganz herzlich die Vertreter der Psychotherapeutenkammer Baden-Württemberg Mareke de Brito Santos-Dodt, Marianne Funk, Heinz Jürgen Pitzing und Michaela Willhauck-Fojkar – Dr. Dietrich Munz war entschuldigt.

Die Vertreterversammlung hatte sich neu konstituieren müssen unter Berücksichtigung der paritätischen Besetzung von je 5 Mitgliedern aus beiden Bundesländern. Das Versorgungswerk hatte erstmals zum 01.01.2004 seine Arbeit aufgenommen. In seinem Rückblick auf die bisherige Entwicklung bezeichnete Karl-Wilhelm Hofmann als Glücksfall, dass man sich über einen Geschäftsbesorgungsvertrag dem Versorgungswerk der Steuerberater in NRW angeschlossen habe. Dort profitiere das PTV NRW von einer modern eingerichteten Verwal-tungseinheit und erfahrenen, kompetenten Mitarbeitern. Dies ermögliche historisch den Mitgliedern der Psychotherapeutenkammern erstmals, dass für sie nun eine sichere und lukrative finanzielle Absicherung im Alter in Form eines selbstverwalteten Versicherungswerks zur Verfügung stehe.

Als Gäste der VV waren Dr. Heinz Siegel und Friedhelm Stucke vom Finanzministerium Nordrhein-Westfalen und Dipl.-Math. Reinhard Reuter als Versicherungsmathematiker des Versorgungswerkes geladen. Die Rechts- und auch Versicherungsaufsicht wird durch das nordrhein-westfälische Finanzministerium ausgeübt. Gegenstand der Versicherungsaufsicht sei, so Dr. Siegel, die Überwachung der ordnungsgemäßen Durchführung des Geschäftsbetriebes der Versorgungswerke. Damit sei die ausreichende Wahrung der Belange der Mitglieder gewährleistet. Zu diesem Zweck habe die Versicherungsaufsicht darauf zu achten, dass die Versorgungswerke jederzeit in der Lage seien, ihre Verpflichtungen gegenüber den Mitgliedern zu erfüllen, u.a. indem sie ausreichende versicherungstechnische Rücklagen bildeten, ihr Vermögen in entsprechend geeigneten Vermögenswerten anlegten, eine ausreichende Kapitalausstattung vor und die kaufmännischen Grundsätze hinsichtlich Verwaltung, Rechnungslegung und Kontrolle einhielten. Jährlich wird dem Finanzministerium als Aufsichtsbehörde der Jahresabschluss sowie die versicherungsmathematische Bilanz vorgelegt. Dipl.-Math. Reinhard Reuter, zuständig für die versicherungsmathematischen Belange des Versorgungswerkes, erstellt jährlich eine versicherungsmathematische Bilanz und spricht Empfehlungen zur Gewinnverwendung aus. In seinem Beitrag erläuterte er die Grundsätze der Versicherungsmathematik sowie die Umstellung der Rentenberechnung von der eintrittalterabhängigen zur altersabhängigen Verrentung.

In der anschließenden Wahl wurde Olaf Wollenberg einstimmig zum Vorsitzenden der 4. Vertreterversammlung des Versorgungswerkes der Psychotherapeuten sowie Mareke de Brito Santos-Dodt ein-stimmig als Stellvertreterin des Vorsitzenden gewählt. Als Mitglieder des Verwaltungsrates wurden gewählt: Ingrid Roelle, Karl-Wilhelm Hofmann, Dr. Karl Stricker, Rolf Mertens (alle NRW) und Dr. Dietrich Munz als Vertreter der LPK Baden-Württemberg (seine Einverständniserklärung zur Wahl lag schriftlich vor).

Die nächste Sitzung der Vertreterversammlung findet im September 2009.