LPK-Frauenkommission hat ihre Arbeit aufgenommen

(LPK BW)

Angeregt durch die BPtK-Veranstaltung „Frauen in der Berufspolitik“ Ende 2016 in Berlin formierte sich nach Zustimmung von Vorstand und VV auch in der LPK BW eine „Frauenkommission“. Jede in der VV vertretene Liste wurde eingeladen je eine Kollegin bzw. einen Kollegen in die Kommission zu entsenden.

Beim ersten Treffen im März 2017 wurden zunächst die Themen der BPtK-Veranstaltung aufgegriffen. Einerseits wurden Theorien für die Unterrepräsentanz von Frauen in der (Berufs-)Politik aus soziologischer Sicht präsentiert. Andererseits gab es von hochkarätigen (berufs-)politisch tätigen Frauen Vorträge dazu, wie Frauen erfolgreich für die (Berufs-)Politik geworben und gefördert werden können. Die Statistik zeigt, dass auch für die LPK Baden-Württemberg Handlungsbedarf besteht. So sind ca. 70% der aktiven Mitglieder Frauen, bei den VV-Delegierten beträgt der Anteil jedoch nur 44%. In Ausschüssen (41%) und Vorstand (40%) sieht es noch etwas ungünstiger aus. Auf Präsident- bzw. Vizepräsidentschaftsebene gibt und gab es bisher noch keine Frau.

Mitglieder der neu gebildeten Frauenkommission, v.l.n.r. Lioba Schiel, Silke Sacksofsky, Ulrike Tuchscheerer, Birgitt Lackus-Reitter, Sabine Hermann

Da bei den unter 40-jährigen Mitgliedern der Anteil der Frauen bei 87% liegt, muss die LPK BW ernsthaft besorgt sein um den berufspolitischen Nachwuchs. Andererseits sollte auch der Bereich der Versorgung thematisiert werden: Dort werden männliche Psychotherapeuten in Zukunft immer mehr Mangelware sein.

In zwei weiteren Sitzungen der Kommission ging es um Strategien für eine langfristige Veränderung der bisherigen Geschlechterverteilung. Da Wirklichkeit auch durch Sprache erzeugt wird, wurde als erstes Projekt die Hauptsatzung der LPK in eine möglichst geschlechtsneutrale Sprache umgeschrieben. In der letzten VV wurden die Änderungen einstimmig verabschiedet.

Während sich auch in anderen Kammern Frauenkommissionen bildeten, wurde seitens der BPtK auf Bundesebene an einer Quotenregelung gearbeitet. Wie der renommierte Wahlforscher Prof. Behnke in der VV am 01.04.2017 bereits referierte, führt an einer Quotenregelung kein Weg vorbei, wenn der politische Wille für eine Veränderung wirklich da ist. Dies haben viele Bundesparteien auch schon längst erkannt und umgesetzt

Aktuell engagieren sich auch in BW eine Reihe von Kolleginnen und Kollegen für den Antrag auf Quotierung aller Ämter in der LPK. Die Quote wird als ein wichtiges politisches Instrument zur Förderung des berufspolitischen Nachwuchses gesehen. Jedoch bedarf es weiterer Maßnahmen, um auf Dauer junge Kolleginnen und Kollegen für die Berufspolitik zu interessieren und einzubinden. Bei den Veranstaltungen für Neu-Approbierte sollen künftig gezielt junge Kolleginnen motiviert werden, außerdem soll ein Mentoringprogramm für neu gewählte Mitglieder der LPK etabliert werden, die PT-Ausbildung durch neue Impulse auch wieder für Männer attraktiver gemacht werden und einiges mehr. Es gibt noch einiges zu tun.