Deutschland-Barometer Depression 2020 veröffentlicht

Depressiv Kranke besonders durch Corona-Pandemie belastet

(BPtK)

Depressiv kranke Menschen sind stärker durch die Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen der Corona-Pandemie belastet als die Allgemeinbevölkerung. Sie litten doppelt so häufig unter der fehlenden Tagesstruktur und blieben deutlich öfter tagsüber im Bett. Das sind die zentralen Ergebnisse des Deutschland-Barometers Depression 2020 der Deutschen Depressionshilfe.

„Die Corona-Pandemie hat die Neigung vieler depressiv erkrankter Menschen verstärkt, sich zurückzuziehen, mehr zu grübeln und sich weniger zu bewegen“, stellt Dr. Dietrich Munz, Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK), fest. „Viele Patient*innen sagten während der ersten Corona-Welle auch Behandlungstermine in den psychotherapeutischen Praxen ab, weil sie Angst vor der Ansteckung hatten. Während der jetzigen zweiten Corona-Welle wissen die meisten Patient*innen, dass sich psychotherapeutische Behandlungen per Videotelefonat fortsetzen lassen. Wir brauchen aber unbedingt, die Möglichkeit, auch neuerkrankte Patient*innen, die per Video nicht zu erreichen sind, telefonisch zu behandeln.“

Psychotherapeutische Praxen beraten und behandeln auch während der Corona-Pandemie. Um einen ersten Termin zu bekommen, können sich Patient*innen direkt an eine Praxis wenden. Außerdem hilft die bundesweite Hotline 116 117 dabei, einen freien Termin bei einer Psychotherapeut*in zu finden. Für berufliche Pflegende besteht seit Mai ein psychotherapeutisches Beratungsangebot. Unter www.psych4nurses.de können kurzfristig und bundesweit 30-minütige Telefongespräche gebucht werden. Auch für Kinder und Jugendliche ist in Corona-Zeiten „alles anders“: Erste Hilfe bietet die Webseite www.corona-und-du.info.

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