Psychische Belastung hat während des zweiten Lockdowns zugenommen

Ergebnisse des TK-Gesundheitsreports 2021

(BPtK)

Die Corona-Pandemie hat die Allgemeinbevölkerung vor allem während des zweiten Lockdowns psychisch stark beansprucht. Dies sind die Ergebnisse des Gesundheitsreports 2021 der Techniker Krankenkasse (TK). Im März 2021 berichteten 42 Prozent der Menschen in Deutschland von starker bis sehr starker psychischer Belastung. Im Vergleich zu Mai 2020 (35 %) ist sie damit um 20 Prozent gestiegen.

Als häufigste Gründe dafür wurden fehlende soziale Kontakte (89 %) und Angst vor einer Coronavirus-Infektion bei Angehörigen oder Freund*innen (60 %) genannt. Bei Familien waren Kita- und Schulschließungen (59 %) sowie bei Erwerbstätigen mehr Stress am Arbeitsplatz (49 %) für eine höhere psychische Belastung entscheidend. Insbesondere Familien mit Kindern litten unter der Situation während des zweiten Lockdowns: Mehr als die Hälfte aller Eltern, die im Home-Office arbeiteten, berichtete von starker Belastung. Vor allem berufstätige Mütter zeigten Burnout-Symptome wie erhöhte emotionale Erschöpfung. Berufstätige ohne Kinder erlebten Präsenzarbeit (46 %) als belastender als Home-Office (31 %).

Insgesamt sind die Krankschreibungen bei TK-Versicherten 2020 im Vergleich zu den beiden Vorjahren zwar leicht gesunken. Die meisten Krankschreibungen gab es 2020 jedoch aufgrund psychischer Erkrankungen. Diese machten mit 19,8 Prozent den größten Anteil der Fehltage aufgrund von Arbeitsunfähigkeit aus und sind im Vergleich zum Vorjahr um 3,3 Prozent gestiegen. Diese Zahlen bestätigen den Trend der letzten Jahre, dass betriebliche Fehltage wegen psychischer Erkrankungen zunehmen.

Datengrundlage des Reports sind Krankenkassendaten der TK sowie eine Befragung des psychologischen Instituts der Technischen Universität Chemnitz von insgesamt 2.900 Arbeitnehmer*innen, die zwischen April 2020 bis Januar 2021 wiederholt stattfand. Zusätzlich gingen Daten aus einer repräsentativen Umfrage von 1.000 Personen ab 18 Jahren in die Berechnungen ein, die das Forsa-Institut im Auftrag der TK im März 2021 durchführte.

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