Die Föderation Schweizer Psychologen, kurz FSP, feierte bei ihrer Delegiertenversammlung am 25. Juni 2022 in Bern ihr 35-jähriges Jubiläum sowie vor allem das neu in Kraft getretene sogenannte Anordnungsmodell. Diese hatte die FSP, in der die Schweizer Psychologischen Psychotherapeut*innen organisiert sind, nach vielen Jahren harter Arbeit gegenüber der Politik durchsetzen können. Bislang konnten die Psychologischen Psychotherapeut*innen ambulant nur als Angestellte in psychiatrischen Praxen „unter Aufsicht“ der Fachärzt*innen arbeiten. Das nun von der Schweizer Regierung beschlossene und ab Mitte des Jahres in Kraft getretene Anordnungsmodell sieht nun die weitgehend eigenständige Arbeit in eigenen Praxen bzw. als freier Beruf vor.
Kammerpräsident Dr. Dietrich Munz als Ehrengast
(LPK BW)
FSP-Co-Präsidentin Yvik Adler
Zur diesjährigen FSP-Delegiertenversammlung war auch Kammerpräsident Dr. Dietrich Munz eingeladen, der u.a. Grußworte der BPtK und der LPK Baden-Württemberg überbrachte. Yvik Adler, Co-Präsidentin der FSP, drückte im Namen aller Delegierten ihren Dank aus, Präsident Munz als Gast begrüßen zu können.
Kammerpräsident Dietrich Munz im Interview
Dr. Munz wurde im Verlauf der Versammlung von Yvik Adler u.a. zur Situation in Deutschland nach dem Psychotherapeutengesetz interviewt. Er hob dabei insbesondere hervor, dass durch das deutsche «Kammersystem» die Psychotherapeutenschaft gegenüber dem Gesetzgeber bedeutend an Gewicht zugenommen habe, da hierdurch mit gemeinsamer Stimme gesprochen und verhandelt werden kann. „Auf diese Weise haben wir wirklich den Respekt des Gesetzgebers gewonnen“, betonte Dr. Munz. Es werde natürlich immer Detailfragen geben, über die sich die unterschiedlichen Berufsverbände nicht einig sind. Aber mit vereinter Kraft könne man auf politischer Ebene viel mehr erreichen. Das Interview wird in der kommenden Ausgabe der FSP-Fachzeitschrift „Psychoscope“ (https://bit.ly/3PeKHjx) erscheinen.
Hintergrund der Einladung war, dass die FSP im Vorfeld der dieser gesetzlichen Fixierung auch von der LPK Baden-Württemberg unterstützt wurde. So war Yvik Adler im Frühjahr 2019 in der Stuttgarter Geschäftsstelle zu Gast und informierte sich über die hiesigen gesetzlichen Rahmenbedingungen und Erfahrungen der letzten 20 Jahre seit dem PsychThG (wir berichteten, PTJ 2/2019; http://bit.ly/2FBzuIP).
Externer Link zum Bericht der FSP zu ihrer Delegiertenversammlung: https://bit.ly/3PCMyzV