Probleme mit Alkohol, Cannabis oder Glücksspiel sind für Betroffene und deren Umfeld immer noch schwer einzugestehen. Mit der digitalen Plattform „DigiSucht“ soll es für sie in Baden-Württemberg deshalb in Zukunft einfacher werden, entsprechende Hilfsangebote und Unterstützung zu finden. Seit dem 17.10.2022 kann unter www.suchtberatung.digital unkompliziert digital Kontakt zu entsprechenden Beratungsstellen aufgenommen werden. Auf Wunsch kann in einem weiteren Schritt auch die Beratung komplett digital durchgeführt werden oder bei Bedarf persönlich vor Ort stattfinden.
„Für viele Menschen ist es oft leichter, online nach Hilfsangeboten zu suchen als in eine Beratungsstelle zu gehen“, so Sozial- und Gesundheitsminister Manne Lucha. „Deshalb stellen wir die Suchthilfe im Land noch digitaler auf. Mit der Plattform kann sich jede und jeder die Suchtberatungsstelle direkt ins Wohnzimmer holen. Problematisches Suchtverhalten ist leider häufig immer noch ein schambehaftetes Thema. Aus diesem Grund müssen Zugangsbarrieren in das Hilfesystem weiter abgebaut werden.“
An der Entwicklung der Beratungsplattform „DigiSucht“, die auf Bundesebene angestoßen wurde, waren Expertinnen und Experten aus Suchtberatungsstellen, Landesstellen sowie der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) beteiligt. Die Landesstelle für Suchtfragen (LSS) koordiniert für Baden-Württemberg das Vorhaben und wird für die Schulung der Fachkräfte sorgen. Das Beratungsangebot ist mit allen Endgeräten (Smartphone, Tablet, Laptop) direkt über das Internet nutzbar, es braucht keine App und keine extra Software. Mit der DigiSucht-Plattform steht erstmals eine länder- und trägerübergreifende technische Infrastruktur zur Verfügung.
Die Technik und die verschiedenen Angebote auf der Plattform DigiSucht sind leicht und selbsterklärend zu bedienen. „Für Jeden, der digital einkauft oder eine Reise bucht, ist die Nutzung der Beratungsplattform kinderleicht – auch wenn der Anlass ganz und gar kein Kinderspiel ist. Wir hoffen, dass die Menschen das als Erleichterung erleben und so frühzeitiger Hilfe in Anspruch nehmen werden“, erhofft sich Elke Wallenwein, Vorsitzende der LSS, von dem neuen Angebot.