60 Prozent mehr Kinder und Jugendliche wegen Übergewicht stationär behandelt

DAK-Kinder- und Jugendreport 2021 zu Corona-Folgen

(BPtK)

Im Jahr 2020 wurden rund 60 Prozent mehr Kinder und Jugendliche wegen starkem Übergewicht (Adipositas) in Krankenhäusern behandelt als im Vorjahr. Auch die stationären Behandlungen von stark untergewichtigen jungen Menschen nahmen um 35 Prozent zu. Ebenso erhöhte sich die Anzahl der Behandlungen von Essattacken mit anschließendem Erbrechen (Bulimie) und Magersucht um zehn Prozent. Waren diese Zahlen während des ersten Lockdowns (Frühjahr 2020) meist noch rückläufig, stiegen sie während des zweiten Lockdowns (November bis Dezember 2020) im Vergleich zum Vorjahr rapide an. Dies zeigt eine Sonderanalyse des DAK-Kinder- und Jugendreports 2021, bei dem die Krankenhausdaten von 800.000 Kindern und Jugendlichen bis 17 Jahren ausgewertet wurden.

Zu wenig Bewegung, kein Sport in Schule oder in Vereinen, mehr Online- und Konsolenspiele – die Corona-Pandemie verschlechtert massiv die körperliche und psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. DAK-Vorstandschef Andreas Storm forderte deshalb einen „Aktionsplan Kindergesundheit“ sowie eine Enquete-Kommission „Kindergesundheit in Pandemiezeiten“, wie auch die Gesundheitsministerkonferenz der Länder im Juni dieses Jahres vorgeschlagen hatte. „Die Enquete-Kommission sollte auch Psychotherapeut*innen zurate ziehen“, ergänzte Dr. Dietrich Munz, Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer.

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