Durch Corona: Digitaler Zeitvertreib bei Kindern und Jugendlichen stark gestiegen

DAK-Studie zu Computerspielen und sozialen Medien im Sommer 2021

(BPtK)

Während der Corona-Pandemie hat die Dauer, die Kinder und Jugendliche mit Computerspielen oder in sozialen Netzwerken wie Twitter, TikTok oder Instagram verbringen, stark zugenommen. Dies stellt eine Studie der DAK-Gesundheit in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf fest. Im Sommer 2021 verbrachten Kinder und Jugendliche an Schultagen durchschnittlich fast zwei Stunden (109 Minuten) mit digitalen Spielen. Das waren 31 Prozent mehr als im September 2019. Bei den sozialen Medien stieg die Nutzungsdauer im Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten um knapp 20 Prozent auf über zwei Stunden (139 Minuten).

Die deutlich längeren Zeiten, die Kinder und Jugendliche wegen Schulschließungen und Kontaktverboten online verbracht haben, hat auch das Risiko für Internetsucht erhöht. So sind mittlerweile 4,1 Prozent aller 10- bis 17-Jährigen vom Computerspielen abhängig. Vor der Corona-Pandemie waren es noch 2,7 Prozent. Bei sozialen Medien erhöhte sich der Anteil der abhängigen Nutzer*innen von 3,2 auf 4,6 Prozent. Im Vergleich zu 2019 bedeutet das einen Anstieg um rund 50 Prozent beim digitalen Spielen und um rund 40 Prozent bei den sozialen Medien.

Laut der Studie gibt es in rund der Hälfte der Familien keine festen Regeln für die Mediennutzung. „Eltern sollten mit ihren Kindern vereinbaren, wann und wie lange sie Computer und Internet nutzen“, rät Dr. Dietrich Munz, Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK), angesichts des bevorstehenden Pandemie-Winters 2021/22. Welche Regeln je nach Alter sinnvoll sind und wie Eltern erkennen können, ob der Internetkonsum ihrer Kinder noch normal oder schon krankhaft ist, können sie im BPtK-Elternratgeber „Internet“ nachlesen.

Links
Themen: