Gemeinsame Pressekonferenz mit der Behandlungsinitiative Opferschutz (BIOS-BW)

Versorgungslücke für Betroffene von Gewalt- und Sexualstraftaten - Landespressekonferenz 09.09.2022

(LPK BW)

Wie LPK-Präsident Dr. Dietrich Munz ausführte, ist aus Sicht der LPK Baden-Württemberg die flächendeckende Einrichtung von Traumaambulanzen sinnvoll und notwendig. Diese Hilfe sollte i.d.R. sehr zeitnah, innerhalb weniger Tage nach dem traumatischen Ereignis stattfinden. Die Hilfestellung in den Traumaambulanzen habe deshalb primär das präventive Ziel, die Häufigkeit von psychischen Störungen nach einem Trauma zu reduzieren, d.h. den Menschen eine schnelle Hilfe anzubieten, damit sie diese Belastungssituation besser bewältigen können, um so auch eine psychische Störung zu vermeiden.

Auf den ersten Blick erscheint es eine Aufgabe niedergelassener Psychotherapeut*innen zu sein, Menschen nach einer Traumatisierung zu helfen. Wie Kammerpräsident Dr. Dietrich Munz weiter ausführte, ist „die oft extreme psychische Belastung nach einer Traumatisierung keine Krankheit, sondern Teil der Traumabewältigung“. Dafür benötigten Betroffene rasche und niederschwellige Hilfe, die von niedergelassenen Psychotherapeut*innen i.d.R. nicht sichergestellt werden kann. In der Bewältigungsphase sollte deshalb auch keine Diagnose einer psychischen Erkrankung gestellt werden und die Hilfe bedeute auch keine Krankenbehandlung. Diese sei erst dann erforderlich bzw. müsse dann erfolgen, wenn sich aus der Traumatisierung eine psychische Störung entwickle. Weitere Infos zur Pressekonferenz finden Sie auf der BIOS-Homepage.

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