Situation von Kindern psychisch kranker Eltern verbessern

Deutscher Bundestag fordert interdisziplinäre Arbeitsgruppe

(BPtK)

Der Deutsche Bundestag hat die Bundesregierung in einem einstimmigen Beschluss aufgefordert, eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe für Kinder psychisch kranker Eltern einzusetzen. Sie soll einvernehmlich Vorschläge zur Verbesserung der Situation von Kindern und Jugendlichen aus Familien, in denen mindestens ein Elternteil psychisch krank ist, erarbeiten. Dazu soll sie bestehende Zuständigkeiten und rechtliche Rahmenbedingungen klären, gesetzgeberischen Handlungsbedarf ausmachen und bis zum 1. Juli 2018 einen Bericht vorlegen. An der Arbeitsgruppe sollen die zuständigen Bundesministerien (Familie, Arbeit und Gesundheit), Fachverbände und -organisationen sowie weitere Sachverständige beteiligt werden.

Die Bundesregierung soll darüber hinaus Aufklärungsmaßnahmen für die Allgemeinbevölkerung, betroffene Familien und Fachleute starten und über die Aus- und Weiterbildung der an der Versorgung beteiligten Berufsgruppen sicherstellen, dass sie zur notwenigen Kooperation fähig und bereit sind. Neben Erziehern und Lehrern werden Psychotherapeuten und Ärzte als Zielgruppen genannt.

Kinder psychisch kranker Eltern haben ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer psychischen Erkrankung. Bei ca. 3,8 Millionen Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist im Laufe eines Jahres ein Elternteil psychisch krank. Der Beschluss des Bundestages geht auf einen Antrag des Bundesverbandes für Erziehungshilfe (AFET) und des Dachverbandes Gemeindepsychiatrie an den Familien- und den Gesundheitsausschuss des Bundestages zurück, eine interdisziplinäre Sachverständigenkommission einzusetzen. Die Bundespsychotherapeutenkammer ist Mitunterzeichnerin der Initiative.

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