Landespsychologenkonferenz und „Kammer im Gespräch“

am 19.03.2019 in der Villa Eberhardt, Tagungshaus der Universität Ulm

(LPK BW)

Wie jedes Jahr führte die Landespsychotherapeutenkammer in Kooperation mit dem Landesverband der Klinikpsychologen und -psychotherapeuten wieder eine ganztägige Fortbildungsveranstaltung durch. Am Nachmittag gestaltete die Kammer den Rahmen mit einem aktuellen Fortbildungsthema und dem Forum „Kammer im Gespräch“ in dem der Kammervorstand zu aktuellen, vor allem die Angestellten betreffenden Themen informiert und in Austausch geht. In diesem Jahr lud Frau PD Dr. Zrinka Sosic-Vasic , Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie III und Leiterin des Ausbildungsinstituts AWIP als Gastgeberin in das Tagungshaus der Universität, die Villa Eberhardt ein.

Ca. 40 Kolleginnen und Kollegen, überwiegend aus stationären und teilstationären Einrichtungen der Psychiatrie und Psychosomatik Baden-Württembergs, davon ein Viertel in Kliniken tätige PiAs, folgten dieser Einladung in die stilvollen Räume der ganz im Jugendstil gestalteten Villa Eberhardt. Am Vormittag stellten die anwesenden Kolleginnen und Kollegen kurz ihre Kliniken vor. Sie berichteten auch über die jeweilige Stellung und Arbeitssituation als PsychotherapeutInnen und den aktuellen strukturellen Problemen und Entwicklungen.

Harry de Maddalena, Mitglied der Bundesfachkommission Psychologische Psychotherapeut/innen und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut/innen bei Ver.Di informierte kurz zu dem Ergebnis der Tarifverhandlungen im Länderbereich und dazu, dass für die Tätigkeitsmerkmale  im TV-L Anlage A, Teil II "Tätigkeitsmerkmale für bestimmte Beschäftigtengruppen", Ziffer 2 "Ärzte, Apotheker, Tierärzte und Zahnärzte" ein neuer Unterpunkt 2.4 eingefügt wurde: "Psychotherapeuten - Entgeltgruppe 14. Psychologische Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendpsychotherapeuten jeweils mit abgeschlossener wissenschaftlicher Hochschulbildung und mit Approbation und entsprechender Tätigkeit.“ Er erläuterte kurz, welche positiven und negativen Auswirkungen damit verbunden seien und dass dieses Ergebnis weiterer Bemühungen bedürfe, um auf das Ziel E 15 hinzuarbeiten.

In Ad hoc gebildeten Arbeitsgruppen erfolgte dann zu folgenden Themen ein intensiverer Austausch (1. Stand Kabinettsentwurf und Umsetzung der Weiterbildung in den Kliniken, 2. Psychotherapeuten/innen in den psychiatrischen Einrichtungen – Grenzen, Chancen und strukturelle Probleme, 3. PP in Rehakliniken, 4. PiAs).  

Am Nachmittag setzte sich die Tagung fort mit der kammeröffentlichen Fortbildung zum Thema „Verbale und körperliche Übergriffe im Dienst“. Dr Britta Jäntsch, stellvertretende Leiterin des Instituts für Klinische Psychologie am Zentrum für Seelische Gesundheit des Klinikums Stuttgart (Leitung Prof. Dr. Matthias Backenstrass) stellte ein Konzept zum strukturellen Aufbau eines „Multiprofessionellen Kriseninterventionsteams“ (MKIT) vor. Frau Dr. Jäntsch hat neben ihrer klinischen Tätigkeit ein MKIT am Gesamtklinikum Stuttgart aufgebaut. Es dient der Unterstützung betroffener MitarbeiterInnen, wobei die hierarchischen, strukturellen und finanziellen Besonderheiten Berücksichtigung finden.  

Im anschließenden Austauschforum „Kammer im Gespräch“ informierte Kammerpräsident Dr. Munz die Anwesenden zum aktuellen Stand des Referentenentwurfes. Er berichtete über zahlreichen Stellungnahmen zum Referentenentwurf und den laufenden Gesprächen mit dem BMG und den Verbänden.  Anschließende Fragen zielten z.B. auf das geplante weitere Ablaufszenarium bezüglich des Auftrages an den GBA zur Festlegung der Personalausstattung  auf der Basis der „Wittchen Studie“, die noch nicht fertiggestellt ist und den zu erwartenden Problemen, da die PsychPV Ende Juni außer Kraft tritt. Er wies anhand einiger Beispiele auf die vielen noch offenen Fragen hin, die in Bezug auf die Weiterbildung in den Kliniken noch zu klären sind, so etwa die Frage, ob die Weiterbildungsassistenz über Stellen der Institute finanziert sein wird. Wenn diese Stellen in Kliniken eingesetzt würden, seien z.B. arbeitsrechtliche Probleme zu erwarten und auch Fragen der Weisungsbefugnis (Institut oder Chef der Abteilung).

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