Der LPK-Fachtag „Flucht und Trauma – Psychotherapie mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen“ am 9. Juni 2018 in Stuttgart war mit ca. 100 Teilnehmern so gut besucht, dass die Anmeldung vieler weiterer Interessenten leider abgelehnt werden musste. Die Tagung wurde vom KJP-Ausschusses geplant und moderiert.
KJP
Schulpsychologie und Psychotherapie
Um psychisch auffälligen oder beeinträchtigte Schüler frühzeitig zu erkennen, hat die Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg zusammen mit Schulpsychologischen Beratungsstellen und Beratungslehrkräften eine intensivere Kooperation angeschoben. Eine neue Seite im Fachportal bietet dazu Informationen für interessierte Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten sowie für Schulpsychologen, Beratungslehrkräfte, betroffene Schüler und deren Eltern.
Neue Praxis-Info "Patientenrechte"
Die Bundespsychotherapeutenkammer informiert in ihrer Praxis-Info "Patientenrechte" über die zentralen rechtlichen Anforderungen, die sich insbesondere aus dem Patientenrechtegesetz ergeben.
Kinderschutzhotline von Fachleuten für Fachleute: 0800 19 210 00
Hat ein Psychotherapeut den Verdacht, dass ein Kind misshandelt, vernachlässigt oder sexuell missbraucht wird, kann er sich seit Juli 2017 von der „Medizinischen Kinderschutzhotline“ beraten lassen. Die Hotline bietet eine praxisnahe und kollegiale Beratung durch Experten in Kinderschutzfragen, z. B. bei Fragen, wie ein angemessenes Verhalten bei einem Verdacht aussehen kann. Die kostenlose telefonische Beratung wendet sich an Ärzte, Psychotherapeuten, Pflegekräfte und Rettungsdienste, nicht aber an Angehörige und andere Berufsgruppen.
Berufsrecht in der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie
Die Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg sieht es als ihre Aufgabe an, in Fragen des Berufsrechts ihre Mitglieder gut zu unterrichten. Aus diesem Anlass wurde vom LPK-Vorstand und dem Ausschuss „Psychotherapeutische Versorgung von Kindern und Jugendlichen“ der Fachtag „Berufsrecht eine Herausforderung von Fällen und Fallen in der Kinder- und Jugendpsychotherapie“ durchgeführt. Viele Rechtsfragen, die in psychotherapeutischen Praxen für Kinder- und Jugendliche aufkommen, wurden vorgestellt und diskutiert.
Situation von Kindern psychisch kranker Eltern verbessern
Der Deutsche Bundestag hat die Bundesregierung in einem einstimmigen Beschluss aufgefordert, eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe für Kinder psychisch kranker Eltern einzusetzen. Sie soll einvernehmlich Vorschläge zur Verbesserung der Situation von Kindern und Jugendlichen aus Familien, in denen mindestens ein Elternteil psychisch krank ist, erarbeiten. Dazu soll sie bestehende Zuständigkeiten und rechtliche Rahmenbedingungen klären, gesetzgeberischen Handlungsbedarf ausmachen und bis zum 1. Juli 2018 einen Bericht vorlegen.
Netflix-Serie „Tote Mädchen lügen nicht“
Die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) empfiehlt Eltern, ihre jugendlichen Kinder die Netflix-Serie "Tote Mädchen lügen nicht" nicht alleine sehen zu lassen, nach der Serie zu fragen, wenn möglich die Serie gemeinsam anzuschauen und darüber zu sprechen. Die Serie kann bei Jugendlichen dazu führen, dass sie Suizidgedanken entwickeln oder tatsächlich einen Suizid begehen.
Versorgung von Kindern psychisch kranker Eltern verbessern
Kinder psychisch kranker Eltern haben ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer psychischen Erkrankung. In ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE (BT-Drs. 18/12247) geht die Bundesregierung davon aus, dass bei ca. 3,8 Millionen Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren im Laufe eines Jahres ein Elternteil psychisch krank ist. Darunter sind etwa 500.000 bis 600.000 Kinder unter drei Jahren.
Psychotherapie mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen
Mehr als 50% aller Flüchtlinge auf der Welt sind Kinder und Jugendliche. Laut Bundesinnenministerium leben circa 300.000 minderjährige Flüchtlinge in Deutschland, davon sind circa 100.000 unter 6 Jahre alt. Über 38.000 Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung leben in Baden-Württemberg. Die Prävalenz für eine posttraumatische Stresssymptomatik liegt bei 17-62%, für das Vollbild einer PTBS liegt die Prävalenz bei 20-30%. Aber auch für andere psychische Erkrankungen ist die Prävalenz auf 42-56% erhöht.
Besserer Schutz von geflüchteten Frauen und Kindern notwendig
Frauen und Kinder, die vor Krieg und Verfolgung flüchten, erleben häufig auch auf der Flucht schwere traumatische Verletzungen. Insbesondere auf afrikanischen Fluchtwegen sind sie oft allein unterwegs und besonders wehrlos gegenüber Lösegelderpressern, Vergewaltigern und gewalttätigen Banden. "Die Erlebnisse auf der Flucht sind häufig genauso grauenhaft wie die Erlebnisse in ihrer Heimat", erklärt Dr. Dietrich Munz, Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK).