Die Vertreterversammlung der Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg (LPK BW) hat vergangenen Samstag Dr. Dietrich Munz als Präsident für weitere 5 Jahre bestätigt. Munz ist seit 20 Jahren Mitglied des Kammervorstands, seit 2006 Präsident. Mitglied des Vorstands der Bundespsychotherapeutenkammer war er ab 2007. Zum Vizepräsidenten wurde Martin Klett nach 18 Jahren Amtszeit wiedergewählt, Dorothea Groschwitz wurde als Vertreterin der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*innen bestätigt. Neu in den Vorstand gewählt wurden Petra Neumann und Erik Nordmann.
Nachrichten 2024
Änderung der Einkommensgrenze für den LPK-Mindestbeitrag im Jahr 2024
Mit der Mindestlohnerhöhung ändern sich auch die Minijobgrenzen ab dem 01.01.2024. Die jährliche Bemessungsgrenze für die Einstufung in den LPK-Mindestbeitrag aufgrund von geringfügiger Beschäftigung erhöht sich somit ab dem Jahr 2024 auf einen Betrag von € 6.456 (vorher € 6.300).
Landeskongress Gesundheit - „Revolution, Evolution oder Stillstand? Wie sieht unsere Versorgungslandschaft im Jahr 2035 aus?"
Ein Gesundheitssystem im Umbruch – um leistungsfähig zu bleiben, muss es weiterentwickelt werden. Wie kann, soll und muss die Versorgungslandschaft in Zukunft aussehen? Diese Frage stand im Zentrum des dieses Jahr zum neunten Mal stattfindenden Landeskongresses Gesundheit Baden-Württemberg. „Revolution, Evolution oder Stillstand?“ – unter dieser Überschrift versuchte der Kongress einen Blick auf die Versorgungslandschaft des Jahres 2035 – und stellte die Frage, welche Konzepte angesichts von Reformplänen wie z.B.
Diskriminierung, Hass und Hetze schaden der Psyche
Anlässlich der vielen Demonstrationen, mit denen sich derzeit Menschen bundesweit für Demokratie und ein gesellschaftliches Klima der Offenheit, Vielfalt und Toleranz einsetzen, erklärt Dr. Andrea Benecke, Präsidentin der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK): „Demokratie und die Wahrung der Grund- und Menschenrechte sichern den Frieden und die Freiheit aller Menschen in diesem Land. Denn eine freie Entwicklung der Persönlichkeit, wie sie die demokratischen Grundwerte jedem und jeder Einzelnen zusichern, ist die Grundlage für psychische Gesundheit.
Gemeinsames Vorgehen gegen Diskriminierung und Rassismus notwendig
Im November 2023 veröffentlichte das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderte Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) eine Studie mit dem Titel „Rassismus und seine Symptome. Bericht des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors mit dem Schwerpunkt Gesundheit“. Die Benachteiligungen bei der Terminvergabe für Menschen mit Nachnamen, die auf eine türkische oder nigerianische Herkunft hindeuten, waren bei der Psychotherapie unter den untersuchten Fachgruppen am stärksten ausgeprägt.
Geflüchtete drei Jahre von Psychotherapie auszuschließen, ist fatal
»Wer von Krieg oder Flucht traumatisiert ist, kann nicht drei Jahre auf eine Psychotherapie warten. Psychisch kranke Menschen benötigen frühzeitig psychotherapeutische Versorgung – unabhängig von der Herkunft“, kritisiert Dr. Andrea Benecke, Präsidentin der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK). „Dass Geflüchtete zukünftig drei Jahre eingeschränkten Zugang zur Gesundheitsversorgung erhalten sollen, ist eine fatale Entscheidung.“
Teamer*innen für Rechtsextremismus-Präventionsprojekt gesucht
Der Landesverband der kommunalen Migrantenvertretungen Baden-Württemberg (LAKA BW) hat in Stuttgart das Projekt „Hadi, wir müssen reden!“ ins Leben gerufen, das darauf abzielt, Aufklärung sowie Aufarbeitung um das Themenfeld Rechtsextremismus und Ultranationalismus in der Migrationsgesellschaft zu betreiben, um deren Einflüsse in migrantischen Communities vorzubeugen.
Klinische Perspektive auf die Netzwerktheorie für psychische Störungen
Die Netzwerktheorie für psychische Störungen beschreibt psychische Probleme als ein Netzwerk von interagierenden Symptomen. Die Theorie bietet einen neuen Ansatz, um die Eigenschaften, die Entwicklung und die Behandlung von psychischen Störungen zu erklären. Jedoch gibt es nur begrenzte Kenntnisse über die Einstellung von psychotherapeutischen/psychiatrischen Gesundheitsexpert*innen zur Netzwerktheorie.
BPtK: geplantes QS-Verfahren ambulante Psychotherapie nachteilig für Patientenversorgung
»Das geplante QS-Verfahren ambulante Psychotherapie wird keine Qualitätsverbesserungen bringen, sondern sich sogar nachteilig auf die Patientenversorgung auswirken. Die Umsetzung wird viel Zeit von Psychotherapeut*innen in Anspruch nehmen, die dringend für die Behandlung von Patient*innen benötigt wird“, kritisiert Dr. Andrea Benecke, Präsidentin der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK). „Die vom IQTIG für das QS-Verfahren entwickelten Instrumente sind schlicht ungeeignet, um die Qualität in der psychotherapeutischen Versorgung zu sichern und Verbesserungen anzustoßen.
Fortbildung: Extremistische Einstellungen in der ärztlichen und psychotherapeutischen Behandlung
Extremistische Einstellungen und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit sind in der Allgemeinbevölkerung weit verbreitet und stellen unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen. In einer aktuellen Online-Befragung gaben über die Hälfte der Ärzt:innen und Psychotherapeut:innen an, mindestens einmal schon Patient:innen behandelt zu haben, die eine extremistische Einstellung vertreten haben.